Alice Springs

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Alice Springs liegt mitten im Zentrum des roten Kontinents. Und in der Umgebung der Stadt sieht man auch deutlich, wieso die Landmasse den Beinamen "rot" führt - der Boden ist stark eisenhaltig und die rote Farbe ist - man glaube es oder nicht - Rost! Nach einem ordentlichen Landausflug im outback sieht auch die eigene Kleidung stark verrostet aus - der feine Staub setzt sich in alle Poren und ist nur unter großen Mühen wieder vollständig zu entfernen.  
Alice Springs ist auch die Stadt, die uns die ersten Kontakte mit den Ureinwohners des Landes, den Aborigines, bescherte. Viele Angehörige dieser Bevölkerungsgruppe leben im Northern Territory - dem Bundesstaat, zu dem auch Alice Springs gehört. Der Grund hierfür ist natürlich auch in der Tatsache zu finden, daß ihnen in diesem unerschlossensten und auch teilweise unwirtlichsten Staat des Kontinents im Zuge der Wiedergutmachung vergangenen Unrechts das meiste Land zurückgegeben wurde...
 
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Aber Alice Springs wird uns auch noch wegen ganz anderer Dinge in Erinnerung bleiben. So bekamen wir hier gleich am Tag unserer Ankunft die olympische Flamme zu sehen, die kurz zuvor auf australischem Boden angekommen war, und von dort aus ihren Zug rund um den Kontinent begann. Eine große Show mit karnevalsähnlichem Umzug und pyrotechnischem Aufwand war zur Begrüßung des Feuers, daß seinen Weg in Athen begonnen hatte, angesetzt - ein einmaliges Erlebnis!


Ja, und dann sind wir von dort aus auch zu dem Ort aller Orte in Australien aufgebrochen - auf einer 3 Tagestour zu den Olgas, King's Canyon und Ayers Rock. Definitiv eins der absoluten highlights unserer Reise. Wir haben den "Ausflug" mit Mulga's Tours gebucht - sehr zu empfehlen. Wir waren eine relativkleine Gruppe von 9 Leuten, unterwegs in einem Landrover mit einem sehr guten Reiseleiter, der es neben seinem breiten Fachwissen auch noch verstand, die Gruppendynamik zu fördern...


Wir haben viel gelacht - und nebenbei noch viel gesehen und gelernt. Übernachtet haben wir unter freiem Himmel im Busch in sogenannten "swags". Swags sind, ganz vereinfacht erklärt, tragbare und zusammenrollbare Betten. Der Benutzer liegt in ihnen geschützt wie in einer Sardinendose - die Tatsache, daß man das Oberteil des Bettes fast ganz schließen kann, legt diesen Vergleich nah...


Und kalt ist es auch (fast) keinem geworden - lediglich diejenigen, die keinen zweiten Schlafsack bei der Reisegesellschaft bestellt hatten, haben ein wenig gefröstelt... Aber das Einschlafen mit Blick auf das Kreuz des Südens und die Lagerfeuerromantik (mit selbst gesuchtem Holz entzündet!) entschädigt für solche kleinen Unannehmlichkeiten!!!


Die Olgas (oder Katatjuta, wie die Aborigines sie nennen) und King's Canyon sind 2 wunderschöne Lokalitäten, von denen man normalerweise viel zu wenig hört. Ayers Rock - oder Uluru -hingegen kennt
jeder. Und natürlich auch zu Recht - dieses Heiligtum der Ureinwohner ist wirklich etwas Besonderes. Je nach Stand der Sonne nimmt es eine andere Farbe an und was aus der Ferne aussieht wie ein einheitlicherFelsblock ist aus der Nähe eine wild zerklüftete Struktur mit geheimnisvollen Nischen, Ecken und Höhlen.


Die Aborigines bitten den Besucher "zu wählen, den Felsen nicht zu besteigen". Verbieten können sie es niemandem - die Abmachung, die mit der Regierung getroffen wurde, gab ihnen zwar das Land und den Felsen zurück, aber sie mußten zugleich zustimmen, das Nutzungsrecht als Touristenattraktion bis auf weiteres an die australische Regierung abzutreten.


Nach wie vor steigen die Besucher aus aller Welt also auf das Heiligtum - es gibt einen abgesicherten Weg, der sich an einer Seite des Ayers Rock hinaufwindet. Die Aborigines nennen die Wanderer auf diesem Weg "mingas" - schwarze Ameisen - und wenn man sie von Ferne betrachtet ist dieser Vergleich ungeheuer zutreffend...


Zurück in Alice Springs sind wir bei "Annie's Place" eingezogen - eine der schönsten backpacker Unterkünfte unseres gesamten Aufenthaltes. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des "Sound of Starlight Theaters" i n der Haupteinkaufstraße der Stadt, dem Todd Mall. Dort gibt Andrew Langford zusammen mit anderen Musikern eine Vorstellung der ganz speziellen Art - er spielt Didgeridoo zur Begleitung von Trommeln und keyboard, während zeitgleich eine Diashow die schönsten Ansichten des outbacks an die Wand projeziert. Gänsehaut ist vorprogrammiert!


Dann gibt es auch noch die "Royal Flying Doctors" und die "School of the air" in Alice Springs zu sehen, und natürlich kann man auch hier ganz wundervoll einkaufen!

 

sdsdsd