Die Aborigines sind die Ureinwohner
Australiens. Wissenschaftler glauben, daß sie Australien
bereits in der letzten Eiszeit besiedelt haben - und damit ist die Kulturgeschichte
dieses Volkes eine der längsten ununterbrochenen auf der Welt.
Als die ersten europäischen
Siedler auf dem fünften Kontinent ankamen,
waren die Aborigines in allen Landstrichen Australiens vertreten und es
wurden ca. 250 verschiedene Sprachen gesprochen.
Die Fremdheit dieser Kultur und das Unvermögen der neuen Siedler,
über gewöhnte Muster hinauszuschauen, resultierte darin, daß
der neue Kontinent zur "Terra Nullius"
erklärt wurde- ein Land, das niemandem gehörte. Damit war es
zur Besiedlung freigegeben, und die Aborigines wurden aus ihren angestammten
Gebieten vertrieben.
Fremde Krankheitserreger und sogar eine gezielte
Vernichtungspolitik der neuen Landbesitzer taten ihr Übriges - im
ausgehenden 19ten Jahrhundert war die Ursprungsbevölkerung auf einige
kleine Gruppen im zentralen und nördlichen Australien reduziert.
Das 20ste Jahrhundert brachte vorerst keine große Änderung
- verschiedene Gesetze trugen nur weiter
zur Unterdrückung der Aborigines bei. Die Regierung hielt ihre kontrollierende
Hand über alle Bereiche des Lebens - persönliche Freiheit war
ein Fremdwort für die meisten Ureinwohner des Landes.
Erst 1972 war die damalige australische Regierung bereit, ihre Politik
der Kontrolle gegen eine der Selbstbestimmung
einzutauschen. Seither sind Fortschritte gemacht worden, z.B. in Form
verschiedener Urteile, die den Aborigines das Recht am Land wieder zuerkennt.
Im Allgemeinen ist das Miteinander der Ureinwohner und der späteren
Siedler jedoch nach wie vor schwierig und es werden sicherlich noch viele
Bemühungen gemacht werden müssen, bevor eine volle ökonomische
und soziale Integration erreicht werden kann.
Die Aborigines haben eine ganz besondere Beziehung zum Land. An Hand der
"Traumpfade",die ganz Australien
durchqueren, haben sie sich immer auch in den ödesten Wüsten
zurechtgefunden. Überall im Land stößt man auf ihre Spuren
- seien es Felsenmalereien, heilige Stätten oder Legenden, die von
der Entstehung des Landes in der "Dreamtime" sprechen.
Von den ehemals 250 Sprachen des Volkes werden inzwischen nur noch ca.
30 gesprochen. Verschiedene Einrichtungen im ganzen Land bemühen
sich jedoch darum, daß die Kultur der
Aboriginines nicht ausstirbt und das Wissen von Generationen auch weiterhin
für die Nachwelt erhalten bleibt - ein gutes Beispiel dieser Art
ist das "Tjapukai Dance Theatre" in Cairns.
|
|