Ohakune

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Ohakune liegt ein wenig außerhalb der normalen Backpackertrampelpfade. Es ist ein Wintersportort - aber deshalb hat es mich nicht dorthin verschlagen.

 

Der tatsächliche Grund meines Aufenthaltes war folgender : ich bin dort zum Wwoofer geworden. Hat nichts mit Hunden zu tun... Wwoof steht für "Willing workers on organic farms". Bereits in Auckland hatte ich mir das Büchlein der dazugehörigen Organisation gekauft. Der Besitz der Broschüre berechtigt dazu, die darin aufgeführten Bauernhöfe anzurufen, und zu befragen, ob sie gerade im Augenblick Hilfe brauchen. Sollte die Antwort positiv ausfallen, so kann man tage-, wochen- oder monatelang gegen Kost und Logis auf dem Hof mithelfen.

 
"Bluey" auf der Weide

Kein Geld sollte den Besitzer wechseln - und aus diesem Grund braucht man zum "Wwoofen" auch keine offizielle Arbeitserlaubnis. Die Auswahl an Höfen in der Brochüre ist riesengroß und die Teilnehmer des Programms sind über ganz Neuseeland verteilt. Ich habe Leute getroffen, die auf diese Art und Weise das gesamte Land kennengelernt haben, ohne viel Geld ausgeben zu müssen!


Natürlich kann man, wie überall im Leben, auch beim "wwoofen" Glück oder Pech mit seinen "Arbeitgebern" haben. Ich hatte viel Glück... Der Hof, auf dem ich mich "beworben" hatte, war eigentlich gar kein richtiger Hof. Tatsächlich war es ein kleiner Motelbetrieb mit großer Gartenanlage und dazugehörigem Reitstall. Das Ganze wird betrieben von Don und Sue Allomes - Sue ist Lehrerin und Don Physiotherapeut. Zusammen mit ihren 4 Adoptivkindern und wechselnden Wwoofern versorgt Sue ständig einen Großhaushalt - keine einfache Aufgabe!


Als Wwoofer übernimmt man dort verschiedene Aufgaben - die 4 Motelzimmer wollen gesäubert werden, das Haus selber muß versorgt werden, es gibt Arbeit im Garten (so haben wir beispielsweise Erdbeerbeete umgegraben, neue Reihen gezogen und Pflanzen gesetzt) und dann waren da natürich auch noch die Pferde. Füttern, pflegen, satteln, trensen und Ausritte mitbegleiten - und an Tagen, an denen es keine Reitgäste gab, durften wir natürlich auch einfach nur zu unserem eigenen Vergnügen ausreiten.


Wir waren zu fünft - eine Engländerin, die bereits mehrere Monate dort weilte
("hängengeblieben"...), eine Irin, 2 Japanerinnen und meine Wenigkeit. Ich hab selten soviel gelacht wie in den 9 Tagen, die ich dort in der Nähe von Ohakune zugebracht habe. Die Atmosphäre und der Umgangston waren locker, die körperliche Arbeit hat Spaß gemacht, und wir haben uns einfach alle gut verstanden. Ein absolutes highlight meines Neuseelandaufenthaltes!


Die Umgebung war übrigens, wie es sich für Neuseeland gehört, grandios - die ganze Gegend wird dominiert von der Silhouette des Mount Ruahepu, ein noch aktiver Vulkan. 1998 ist er zum letzten Mal ausgebrochen - in dem Winter hat er die Umgebung mit Asche bespuckt, und so die Skisaison zu einem vorzeitigen Ende gebracht, bevor sie überhaupt richtig angefangen hatte. Im Winter 2000 hat er sich allerdings glücklicherweise vornehm zurückgehalten, und das einzige, was den Skifahrern den Spaß verderben konnte, war das Wetter, das zeitweise nicht so recht mitspielen wollte...

 

dsdsd