Morgens (ganz) früh waren wir dann in Coober Pedy.
An diesem Ort hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, wirklich auf einem
anderen, ganz fremden Kontinent zu sein. Coober Pedy ist Mad
Max Territorium - nicht nur bildlich gesprochen, denn einer der
Filme ist wirklich dort gedreht worden. Es liegt mitten in der
Wüste, und ist eigentlich eine Opalgräberstadt. Das bedeutet,
daß man bei der Erkundung der Gegend nur mit extremer Vorsicht vorgehen
sollte - überall warten große, unmarkierte Löcher in der
Erde darauf, den unvorbereiteten Touristen zu "verschlingen".
Diese Löcher sind natürlich ehemalige Minenschächte
- zum Teil nur zu Probebohrungen aufgehackte Erde, die keine Ader ans
Tageslicht brachte. Die Löcher dürfen jedoch nicht wieder aufgefüllt
werden - sollte nämlich der nächste Opalsucher an der gleichen
Stelle seine Spitzhacke ansetzen, könnte es passieren, daß
er von den bereits gelockerten Erdmassen begraben wird. Also - Augen auf
beim Spaziergang!
Coober Pedy hat eine recht kleine Bevölkerung
- ca 3000 Einwohner - aber 40 verschiedene Nationalitäten!
Es gibt einen italienischen Club, ein griechisches Haus und eine serbisch-orthodoxe
Kirche - um nur ein paar der verschiedenen
Einrichtungen zu nennen. Ein Teil dieser Bewohner lebt unter der Erde
- überall findet man die zumeist in Hügel hineingeschlagen Wohnhäuser.
Wie ich aus eigener Erfahrung zu berichten weiß, sind diese Unterkünfte
in der Tat erstaunlich klimaunabhängig - ohne Heizung herrschte dort
eine Temperatur von 20 °C (bei einer Außentemperatur von knapp
5 °C). Und im Sommer ist es angenehm kühl - wichtig in einem
Landstrich wo es bis zu 50 °C warm wird!
Es empfiehlt sich, eine geführte Besichtigungstour
rund um Coober Pedy mitzumachen. Die meisten Backpackerunterkünfte
bieten eine mehrstündige geführte "Rundreise" an,
wo man solche highlights wie den Friedhof von Coober Pedy (die originellsten
Gräber der Welt), die Untergrundkirche, den Golfplatz (!) und die
Behausung von Crocodile Harry (ein echtes Original - sowohl Mann als auch
"Wohnung") zu sehen bekommt.
Ja, und dann darf man natürlich
auch noch einmal "noodeln" - so
nennt man es, den Schutt, der beim Ausgraben einer Opalmine anfällt,
nach Opalstücken zu durchsuchen. Echt spannend - und wir haben auch
tatsächlich einige kleinere Stücke gefunden!
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